Samstag, 26. Dezember 2009

Tödliche Erbschaft

Einleitung
Tim sitzt in seinem Labor und arbeitet an einem neuen Heilmittel gegen das Katzenvirus FIP, als seine Kollegin Dr. Baum ihn fragt, wie es denn seinem Vater ginge, der seid langer Zeit an Lungenkrebs litt.
Als Tim ihr gerade antworten wollte, kam sein Chef Herr Eichner in das Labor und überreichte ihm das Telefon. Tims Frau Pia war dran und berichtete ihm unter Tränen: „Tim, das Krankenhaus hat eben angerufen, Herbert ist gestorben, es tut mir so leid." Tim konnte es nicht glauben. Völlig apathisch zog er sich um und fuhr nach Hause. Dort angekommen löste sich der Schock und als er seine Frau sah, sank er in ihre Arme und weinte. Als er sich gefasst hatte, rief er seine Schwester in London an, die dort als Ärztin eine Privatklink für Plastische Chirurgie leitet. Als sie die Nachricht realisiert hatte und die Tränen getrocknet waren, packte sie sofort ihre Sachen und nahm das nächste Flugzeug von London nach Köln und von da aus weiter nach Offenburg, die Stadt in der sie aufgewachsen war und in der Herbert bis zum Schluss lebte und von Tim und Pia betreut wurde. Währenddessen versuchte Pia, den jüngeren Bruder von ihrem Mann zu erreichen, was sich aber mal wieder schwierig gestaltete, da Theodor mit seiner Frau Sabine und den drei Kinder gerade nicht zu Hause in Hamburg war, sondern in Portugal und wie immer hatte er keine Adresse oder Telefonnummer hinterlassen. Pia bekam dann doch eine Nummer von Frau Moretti, einer Bekannten von Sabines Familie. Als Tim seinen Bruder anrief, war nur dessen Frau Sabine dran und als diese erfuhr, was geschehen war, fiel ihr nichts dazu ein außer:" Na toll, also wir machen es so, ihr kümmert euch um alles und wir kommen dann zur Beerdigung eben nach Offenburg." Das war zu viel für Tim und er legte auf. Die nächste Zeit waren Tim, Pia und Linda mit Papierkram beschäftigt und mit den Vorbereitungen für die Beerdigung. Am Tag nach der Beerdigung, zu der es sogar Theodor mit Anhang geschafft hatte, bekamen Tim, Linda, Theodor und Pia eine Einladung von der Anwaltskanzlei Dawson und Partner. Die Anwältin Ariane Dawson bat zur Testamentseröffnung und damit beginnt die Geschichte.

Das Ende oder ein Anfang
Ariane Dawson war eine noch sehr junge Anwältin. Pia und Tim kamen zwanzig Minuten zu früh in der Kanzlei an und ein paar Minuten später war auch Linda vor dem Haus, wo sie sich verabredet hatten, doch von Theodor war nichts zu sehen. Als er auch kurze Zeit später noch nicht da war, beschlossen die drei schon hinein zu gehen. Ariane Dawson wartete schon und bat sie direkt in ihr Büro. Sie verlangte die Ausweise der Anwesenden Personen und fragte nach Theodor. Dieser kam nicht nur mit fast dreißig Minuten Verspätung, was seiner Familie schon peinlich war, sondern er brachte auch noch Sabine und deren Vater Kunibert mit. Linda murmelte leise vor sich hin:"Dieser feige Pantoffelheld traut sich nicht alleine her, sondern bringt noch seine Göttin mit und ihren Rottweiler-Vater. Ariane erhob jetzt das Wort: „Da wir jetzt alle Versammelt sind, möchte ich ihnen das Testament ihres Vater verlesen. Er hat es vor zwei Wochen noch einmal Grundlegend geändert und er wollte, dass sie auch seine Beweggründe erfahren. Einige von ihnen werden erfreut sein, andere enttäuscht. Er hat mir dieses Dokument im Beisein meines Angestellten diktiert und wir werden ihnen beide sehr gerne für Fragen im Anschluss zur verfügen stehen!

TESTAMENT
Ich, Herbert Laumann, geboren am 7.4.1928, erkläre meinen letzten Willen wie folgt und widerrufe rein vorsorglich alle vorhandenen früheren Verfügungen von Todes wegen. Ich Setzte meinen Sohn Tim und meine Tochter Linda als Haupterbin ein. Tim Emanuel Laumann bekommt die Hälfte des Geldes, das in einem Schließfach in der Bank lagert, damit kann er seine Schulden tilgen. Seine Ehefrau Pia bekommt die andere Hälfte, für einen Urlaub und andere Dinge, die ihnen Freude machen, sie haben es sich verdient, da sie sich in all den Jahren immer aufopferungsvoll um mich gekümmert hat. Alles was sich in meiner Wohnung befindet, bekommt meine einzige Tochter Linda Gabriele Laumann. Mein Linchen, du bist die emotionalste von allen und ich weiß, du wirst diese Erinnerungsstücke in Ehren halten und dich daran erfreuen. Das Geld habe ich Tim vermacht, weil er es mehr braucht, aber solltest du jemals in Not geraten, wird er dir sicher helfen. Und jetzt zu meinem jüngsten Spross Theodor. Dir vermache ich das Wertvollste, meine Vergebung. Ich verzeihe dir, dass du nicht für mich da warst, dass ich dir egal war und dass ich dich vor meinem Tode nicht noch einmal sehen durfte. Ich verzeihe dir all die Festtage an denen du deine Familie allein gelassen hast und damit meine ich unsere Seite der Familie. Du bekommst natürlich deinen Pflichtteil und noch eine Sache, Mit diesem Geschenk an dich, verabschiede ich mich nun von euch. Lebt wohl, wir sehen uns sicher wieder.

Offenburg, den 30.06.2002
Herbert Laumann
Im Raum herrscht Totenstille. Linda, Pia und Tim haben Tränen in den Augen. Theodor ist blass und apathisch. Sabine ist nicht im Stande auch nur ein Wort von sich zu geben, aber ihr Vater hat damit weniger Probleme. Kunibert lief knallrot an, sprang hoch und brüllte los: „Das kann doch wohl nicht wahr sein, wie kann der alte Mann es nur wagen, ich fasse es nicht, dass lassen wir uns nicht bieten, wir werden das Testament anfechten, der Alte war doch völlig senil, ich, ich, ich…! „Jetzt halten sie mal die Luft an", viel Ariane ihm ins Wort, „Herr Laumann wusste genau, was er tat und mein Kollege und ich werden das vor jedem Gericht auch aussagen. Das Testament ist Ordnungsgemäß und dagegen können sie nichts machen. Jetzt fand Sabine ihre Worte wieder und fragte nach dem besonderen Geschenk. Theodor bekam ein Päckchen und öffnete es. In dem Päckchen befand sich ein Kalender für das nächste Jahr, den Tims Tochter nach Anleitung ihres Opas gebaut hatte. In dem Kalender waren Fotos von der ganzen Familie, immer passend zu den Monaten, in den die Dinge passiert waren, bei denen er nicht war. Bei den entsprechenden Daten standen die Geburtstage der Familie, damit diese nicht mehr vergessen werden konnten. Pia, Tim und Linda verließen die Kanzlei mit einem Lächeln, Sabine und Kunibert verwirrt und wütend und Theodor apathisch und mit Kalender.

Terror und die Tätersuche
Ein paar Tage nach der Testamentseröffnung, flog Linda schweren Herzens zurück nach London. Am nächsten Tag, bekam sie einen Anruf von Tim. „Stell dir vor Linda, ich habe heute einen Drohbrief erhalten", berichtete ihr Tim. „Ich soll das Erbe ablehnen, ansonsten will man uns töten." Lindas Blick fiel auf ihre Post und da sah sie ein Päckchen ohne Absender: „Warte mal Tim!" Mit zittrigen Fingern nahm Linda die Schere und schaffte es erst nach mehren Versuchen das Päckchen zu öffnen, da stieß sie einen markerschütternden Schrei aus. In dem Päckchen befand sich eine Tote Ratte und ein blutverschmiertes Messer. An der Seite Steckte ein Drohbrief in dem stand eine Morddrohung:

Falls du weiter Leben willst, lehne das Erbe ab. Tust du es nicht, stirbst du und jeder den du liebst. Du hast drei Tage.

Linda flog sofort nach Deutschland zurück und ging mit Tim zu Ariane. Diese war Schockiert und bat ihre Hilfe an. Auf keinen Fall sollten die beiden jedoch das Erbe ausschlagen. Ariane nahm den Brief und das Päckchen an sich um es im Labor untersuchen zu lassen. In der folgenden Nacht, wurden Tim und Linda mit Drohanrufen bombardiert. Am nächsten Morgen waren beide mit Ariane und ihrem Ermittler Justin verabredet. Ariane hatte Neuigkeiten aus dem Labor. „Ich habe ihre „Geschenke" untersuchen lassen. Das Blut stammt eindeutig von der Ratte und von Ketschup. Es gibt keine Fingerabdrück und auch keine DNA-Spuren. Das bedeutet, dass der oder die Täter Handschule benutzt haben und die Briefumschläge sind selbstklebend. Auch auf dem Messer war nichts zu finden. Bitte denken sie nach, wer hätte Grund genug ihnen so etwas anzutun, wer könnte einen Vorteil daraus ziehen." „Mir fallen da nur Theodor und Sabine ein", stellte Linda fest, aber Tim fand, dass das nicht sein kann, sie waren Schließlich eine Familie. Linda sah das anders und bevor die Geschwister auch noch anfingen sich zu streiten, schlug Ariane vor, in der Sache zu ermitteln und damit waren diesmal beide einverstanden. Am Abend machte Tim sich sein Abendessen, da Pia noch beim Sport war. Plötzlich hörte er ein Knarren auf den Dielen seines alten Hauses. Als er Nachsehen wollte, sprang ihm eine dunkle Gestalt entgegen, die etwas Glitzerndes in der Hand trug. Es war ein Messer. Die Gestallt rammte es ihm in den Bauch. Um Tim herum wurde es Nacht. Als Pia eine Stunde später nach Hause kam, war sie schockiert.Sie ließ ihre Sachen fallen und rannte zu ihm. „Tim? Tim! " Als Ihr Mann nicht reagierte, rannte sie zum Telefon und alarmierte den Notarzt, welcher zum Glück schnell kam. Tim wurde sofort ins Krankenhaus gebracht, wo er sofort operiert wurde. Linda war sofort ins Krankenhau gekommen um bei ihrem Bruder und seiner Frau zu sein. Nach kurzer Zeit, stand plötzlich der Arzt mit zwei Polizisten in dem Zimmer. Linda und Pia sahen erst sich und dann den Arzt, Dr. Raabe an und dann die zwei Polizisten. Dr. Raabe ergriff das Wort: „Ich habe die Polizei gerufen, weil auf Herrn Laumann eingestochen wurde und in so einem Fall, bin ich verpflichtet die Polizei zu rufen." „Komm sie die Damen, wir müssen ihnen ein paar Fragen stellen", ordnete der Ältere Polizist an. Der jüngere fügte hinzu: „Sie dürfen einen Anwalt hinzuziehen, alles was sie von jetzt an sagen, kann und wird vor Gericht gegen sie verwendet. Pia dachte sich, dass sie sich im falschen Film befindet, erst wird ihr Mann erstochen und dann werden sie und Linda auch noch verdächtigt. Auf der Wache angekommen, kamen Linda und Pia in getrennte Vernehmungszimmer. Linda rief Ariane an, die zum Glück ein paar Minuten später mit Justin, ihrem Angestellten da war. Ariane ging mit Linda in die Vernehmung und Justin begleitete Pia. Noch während der Vernehmungen rief das Krankenhaus an und teilte mit, dass Tim auf Grund der Stichverletzungen im Bauchbereich gestorben war. Pia und Linda brachen zusammen, so dass die Vernehmung unterbrochen werden musste. Inzwischen wurden die Alibis überprüft. Linda konnte es nicht gewesen sein, denn sie war zu dem Zeitpunkt bei Maria einer alten Freundin, die dies auch bestätigte, ebenso der Pizzabote, der ihnen was zu essen gebracht hatte. Auch Pia hatte ein Wasserdichtes Alibi, nämlich ihre gesamte Sportgruppe. Linda und Pia trafen sich am Abend mit Ariane, welche die die bisherigen Ereignisse noch einmal zusammen fasste. „Es gab nach der Testamentseröffnung Morddrohungen. Einer ist schon ermordet worden, also sind sie beide und ihre Familie auch in Gefahr, alle die die als weitere Erben in Frage kommen. Könnte ihr jüngerer Bruder Theodor oder seine Frau dafür in Frage kommen?" „Nein, Theodor würde sowas niemals machen. Es ist ein Verräter, ja, aber er ist kein Mörder, allerdings, was seine Frau betrifft…? Von der wissen wir nicht viel, aber ihre Familie neigt zu Habgier und zu Intrigen." „Können wir uns bei ihnen irgendwie einschleusen?" Da hatte Pia die Lösung. „Ja, die Familie hat drei Söhne und das letzte Kindermädchen hat gerade gekündigt, allerdings sind sie sehr nur schwer zu bändigen." „Das ist kein Problem", meldete sich nun Justin zu Wort. „Meine Schwester ist auf Arbeitssuche und hat mal ein paar Jahre in einem Heim für schwer Erziehbare gearbeitet, die macht das sicher für uns." „Gut, dann ruf sie doch gleich mal an und ich sorge dafür, dass sie auch eingestellt wird." Am nächten Tag fuhr Justins Schwester Michelle nach Hamburg. Sabine und Theodor nutzten die Gelegenheit gleich um mal wieder auszugehen. Michelle brachte die Kinder sehr früh zu Bett und als sie schliefen, begann sie sich im Haus umzusehen. Das Haus war sehr groß und nur 200 Meter von Kuniberts entfernt. Sie ging als erstes in das Wohnzimmer und brachte dort eine kleine Drahtlose Kamera an. Das gleiche machte sie noch in der Küche und im Schlafzimmer. Danach begab sie sich in das Arbeitszimmer und sah sich genau um. Auf dem Schreibtisch, fand sie Papierschnipsel, Kleber und einen Zettel auf dem Stand aus ausgeschnittenen Buchstaben geschrieben: Du hast ge . Michelle nahm sich eine Probe von dem Kleber, für den Fall, das daraus ein weiterer Drohbrief entstehen sollte. Als sie das Zimmer wieder verlassen wollte, sah sie im Regal ein interessantes Buch stehen mit dem Titel: „Es gibt den perfekten Mord". Als sie es Aufschlug, sah sie, dass einige Zettel darin lagen. Plötzlich fiel unten die Haustür ins Schluss. Michelle gefror das Blut in den Adern. Schnell stellte sie das Buch zurück und ging zur Treppe. Unten sah sie einen älteren Mann stehen. Sie rief, „wer sind sie und was wollen sie hier." „ Mein Name ist Kunibert Vogel und ich bin der Vater von Sabine. Ich wollte mal sehen, ob sie mit meinen Enkelchen zurecht kommen." „Achso, entschuldigen sie bitte, ich wusste nicht, dass sie vorbei kommen wollten." „Es tut mir Leid, ich wollte sie nicht erschrecken, meine Tochter hat sicher nur vergessen das zu erwähnen. Was machen denn die lieben Kleinen?" „Sie schlafen schon, sie sind wirklich sehr brav. Kann ich ihnen etwas zu trinken anbieten?" „Ja bitte, das wäre sehr freundlich von ihnen, ein Glas Wasser freue nett. Ich gehe solange ins Wohnzimmer." Michelle brachte ihm das Wasser und sie begannen sich zu unterhalten. „Sie arbeiten jetzt also hier?" begann Kunibert die Unterhaltung. „Ja so ist es." „Sie scheinen noch sehr jung zu sein." „Vielen Dank für das Kompliment, aber ich bin immerhin auch schon 45." Sie unterhielten sich noch eine Weile über belanglose Dinge. Kurz darauf kam ein Anruf von Theodor, der darum bat, schon eine Flasche Sekt kalt zu stellen, da sie in ein paar Minuten zurück wären. Kunibert verabschiedete sich und Michelle sah noch einmal nach den Kindern, als sie das Auto schon in der Auffahrt hörte. Als Sabine und Theodor es sich noch auf dem Sofa mit dem Sekt bequem machten, ging Michelle ins Bett, denn heute würde sie nicht weitermachen können. Sie ging auf ihr Zimmer und schrieb schnell noch eine E-Mail an ihren Bruder Justin.
Lieber Justin
Mir geht es gut. Ich habe vorhin ein paar interessante Dinge gefunden. Die Papierschnipsel und die Kleberprobe schicke ich dir morgen mit dem Kurier. Im Anhang ist ein Foto von dem Begonnenen Brief. Ich habe auch noch ein Buch mit Zetteln gefunden, dass versuche ich morgen abzufotografieren.
Alles Liebe Shelly

Nachdem Michelle die E-Mail abgesendet hatte ging sie schlafen. Nachdem Theodor am nächsten morgen zur Arbeit gegangen war und die Kinder in die Schule, machte sich Sabrina fertig um mit ihrem Vater in die Stadt zu fahren, denn sie wollte wiedermal das Geld ihres Mannes unter die Leute bringen. Als Kunibert mit seiner Tochter losgefahren war, bestellte sie den Kurier und gab ihm einen Brief, der die Schnipsel und den Kleber von Schreibtisch enthielt, anschießend ging Michelle in das Arbeitszimmer und nahm das Buch vom Vorabend zur Hand um schnell mit dem Fotohandy die Zettel abzufotografieren. Auf den Zetteln standen Informationen über alle Familienangehörige. Auf dem Ersten stand, dass Pia jeden Mittwoch beim Sport war, dass ihr Vater vor vielen Jahren verstorben war und dass sie Allergisch auf Staub reagierte. Auf dem zweiten stand, dass Linda Hunde mochte, dass sie sich von ihrem Mann hatte scheiden lassen und dass sie der Liebling des Verstorbenen war. Auf dem dritten und letzten stand einiges über die Anwaltskanzlei, wie zum Beispiel die genaue Finanzlage und wer die wichtigsten Mandanten waren. Danach ging sie noch einmal zum Schreibtisch, sie setzte sich hin und sah sich um. Ihr Blick fiel auf den Computer. Sie schaltete ihn ein, doch leider war er durch ein Passwort geschützt, welches sie natürlich nicht kannte. Als nächstes führte sie ihr weg in den Keller, welcher sehr dunkel und staubig war. Hier fand sie nur viele alte und uninteressante Bücher und altes Kinderspielzeug. Michelle ging weiter den Gang entlang und kam in die Bibliothek. Hier standen duzende Regal mit unzähligen Büchern, die alle nach Titel und Schriftsteller sortiert waren. An der Wand befanden sich Kerzenhalter. In einer Ecke stand eine rote Couch mit einem Tisch. Als sie sich den Tisch genauer ansah bemerkte sie einen kleinen Knopf. Sie rief ihren Bruder an, der sie bat den Knopf zu drucken. Als sie genau das tat, vernahm sie ein leises Klicken, doch sie hörte nicht woher es kam. Ein Blick auf die Uhr sagt ihr, dass sie wieder nach oben muss um das Mittagessen vorzubereiten. Als sie in die Küche kam, sah sie schon das Auto von Kunibert die Auffahr entlang fahren. Zwei Stunden später kamen auch die Kinder nach Hause und der Rest des Tages verlief bis zum Abend ereignislos. Nach dem Abendessen begannen die beiden jüngeren Jungs sich zu streiten. Als der Älteste den Streit schlichten wollte, fielen die beiden jüngeren über ihn her. Als sie sich rauften, fiel auf einmal der Älteste die Treppe hinunter und stieß einen markerschütternden Schrei aus. Seine Eltern kamen sofort angelaufen und während Theodor seinen Sohn ins Auto brachte um ihn zum Arzt zu fahren, schrie Sabine ihre beiden jüngeren Söhne an und drohte ihnen, dass das noch Konsequenzen haben würde. Michelle wurde das Geschrei der Mutter zu dumm, deswegen brachte sie die Kinder ins Bett und beruhigte die Beiden, die noch völlig unter Schock standen. Kurze Zeit später brachte sie auch Jonas, den ältesten Sohn ins Bett, der einen gebrochenen Arm hatte und eine leichte Gehirnerschütterung. Da Jonas für eine Woche krankgeschrieben war, musste Michelle auch ihre Ermittlungen einstellen, zumindest dachte sie das. In den nächsten zwei Tagen war nicht nur Jonas den ganzen Tag zu Hause, sondern auch Sabine machte einen auf „Mutter des Jahres". Am dritten Tag nach dem Unfall hatte Sabine einen Arzttermin und Kunibert musste sie hinfahren. Als sie weg waren, kam Jonas auf sie zu und sagte: „Michelle, ich weiß wer sie sind und was sie hier wollen und ich will ihnen helfen. Ich weiß, wie sie der Lösung auf die Spur kommen können." „Wie meinst du das? Was weißt du? Und wie willst du mir helfen?" „Ich weiß dass sie hier Privat ermitteln, weil sie den Mord von Onkel Tim aufklären wollen. Hören sie, ich bin zwölf und kein Idiot. Also wollen sie meine Hilfe?" „Also gut, aber nur, wenn du mir versprichst keinem was zu sagen." „Versprochen, ich sage keinem etwas." Jonas nahm sie an die Hand und ging mit ihr in die Bibliothek im Keller. Dort drückte er den Knopf an dem Couchtisch und wieder ertönte das klicken. Jonas ging zu einem der Bücherregale und sagte grinsend: „Meine Eltern haben keine Ahnung, dass ich davon weiß." „Ich verrate es ihnen sicher nicht" lächelte Michelle. Jonas zog an einem blauen Buch mit dem Titel „Die geheime Tür" von „Miranda Moon" und eine da fuhr das Regal wie von Zauberhand erst nach vorne und dann zur Seite. Dahinter befand sich ein langer dunkler Geheimgang. Jonas griff hinter ein anderes Buch und holte eine Taschenlampe hervor. Michelle und Jonas gingen den Geheimgang entlang, als sie ein erneutes Klicken hörten, die Tür hatte sich hinter ihnen wieder geschlossen.

Der geheime Gang

Michelle und Jonas rannten zurück zu der Geheimtür, durch die sie eben den Tunnel betreten hatten und versuchten sie erneut zu öffnen, doch sie war fest verschlossen. Michelle tastete die Wände ab und fand einen Stein, der sich in die Wand drücken lies und stellten fest, dass dadurch dir Geheimtür auf und zu ging. Die beiden beschlossen den Tunnel erst mal entlang zu gehen um zu sehen, was sich hier befindet. Nach kurzer Zeit, sahen sie auf der rechten Seite des Tunnels eine kleine Tür, nicht höher als eineinhalb Meter. Jonas öffnete diese leise. Als Michelle hinein leuchtete stellten zu ihrer Verblüffung fest, dass es sich bei dem Raum um eine Art Büro handelte. Gegenüber der Tür befand sich ein eine Art Safe und in Regalen standen duzende Ordner, auf denen unter anderem Bank, Schatzbriefe, Aktien und Versicherungen stand. Michelle und Jonas sahen sich an und nickten sich zu, denn beide wollten wissen, was in dem Safe war doch der war natürlich verschlossen, weswegen sie sich erst mal den Ordner zu wandten. Schon als sie die ersten davon herauszogen sahen sie, wem sie gehörten. Es waren die Unterlagen von Hildegart, Sabines Mutter, die ein Jahr zuvor gestorben war. Aus diesen Unterlagen ging hervor, dass sie anscheinend einen Liebhaber hatte. Jonas war schockiert, seine Oma, die immer so auf Zucht und Ordnung bestanden hatte, war ihrem Mann fremdgegangen? Bevor die beiden sich jedoch über diese Tatsache Gedanken machen konnten, mussten sie wieder nach oben, da Sabine sicher bald wieder nach Hause kommen würde. Als sie wieder in der Bibliothek kam Jonas au die Idee noch schnell im großen Holzschrank der Familie nachzusehen, da auch dort viele Unterlagen aufbewahrt wurden. Als Michelle nachsehen wollte, stellten sie fest, dass die betreffende Schublade abgeschlossen war. So gingen die Beiden in die Küche um das Essen für die Familie vorzubereiten. Zehn Minuten später kamen Kunibert und Sabine nach Hause und Sabine fragte ihren Sohn: „Was habt ihr heute so schönes gemacht?" Jonas hatte mit der Frage schon gerechnet und während Michelle Panik bekam, antwortete er: „Wir haben Schach gespielt, ich habe zweimal gewonnen und Michelle einmal." Sabine wendete sich desinteressiert ab und sagte ihrem Vater, dass sie am Nachmittag mit den beiden Kleinen noch in die Stadt wollte um neue Schuhe zu kaufen.

Weitere Drohung
In der Zwischenzeit, ging der Terror in Offenburg weiter. Am Tag nach Tims tot, klingelte um 9.00 Uhr morgens das Telefon. Linda die gerade da war zuckte zusammen. Pia nahm mit zitternden Händen den Hörer in die Hand und meldete sich. Am Telefon war der Gerichtsmediziner Paul Schubert, der Pia mitteilte, dass die Leiche ihres Mannes verschwunden war. Pia wurde ganz blass im Gesicht, lies den Hörer fallen und fiel in Ohnmacht. Linda sprang auf und lief zu ihrer Schwägerin und rüttelte sie, doch Pia wurde nicht wach. Sie nahm den heruntergefallen Hörer in die Hand und teilte dem Gerichtsmediziner mit, dass er sofort einen Krankenwagen schicken soll. Der Krankenwagen traf auch tatsächlich wenige Minuten ein und fuhr mit beiden ins Krankenhaus. Pia kam sofort in die Notaufnahme und es wurde ein Nervenzusammenbruch diagnostiziert. Dr. Krause spritzte Pia was zur Beruhigung und schrieb ihr, ein Medikament auf. Nach einigen Stunden, gingen Pia und Sabine wieder nach Hause und sahen in die Post. Darin befand sich ein dicker Brief. Pia und Linda nahmen diesen mit nach oben in die Wohnung und legten ihn vor sich auf den Couchtisch. Pia holte schnell den Brieföffner und sie machten den Brief auf. Aus dem Briefumschlag holten sie einen dreiseitigen Brief, welcher wieder aus Zeitungsschnipseln zusammengebastelt war.

Der Brief
Na ihr zwei Weiber, habt ihr jetzt endlich gesehen, dass ich keinen Spaß mache? Ich habe die Leiche von Tim und ihr bekommt sie nur wieder, wenn ihr das Erbe ausschlagt. Ich lasse mich von euch nicht länger verarschen. Ich habe euch im Blick und bildet euch nicht ein, dass ihr mir entkommt, ich werde euch immer und überall finden, ich habe euch im Blick. Ich will das Erbe, denn ihr alle habt es nicht verdient. Ich will mein Recht. Ihr habt noch zwei Tage Zeit, die ihr besser nicht ausreizen solltet. Mit jedem Tag den ihr wartet, wird es ein weiteres Opfer geben, vielleicht eure Kinder? Denke nicht zulange nach, sonst …!!!

Die Entführung
In der Nacht, als Beide den Brief halbwegs verdaut hatten und Pia dank der Tabletten in einen traumlosen, tiefen Schlaf gefallen war, stand Linda noch einmal auf, da sie nicht schlafen konnte. Sie beschloss etwas spazieren zu gehen und legte Pia schnell eine Nachricht hin, damit sie sich keine Sorgen machte. Danach zog sie sich ihre Jacke über, nahm den Schlüssel vom Schlüsselbrett und machte leise die Tür hinter sich zu. Draußen auf der Straße war es kalt und windig und Linda zog ihre Jacke enger um sich. Sie lief die leere Straße entlang, als sie glaubte Schritte hinter sich hören. Als sie sich jedoch umsah, sah sie niemanden. Sie ging weiter und beschloss zur Tankstelle zu gehen und dort einen Kaffee zu trinken, als sie erneut Schritte hinter sich hörte. Sie schaute sich nochmal um und sah eine schwarze Gestallt, die ihr sofort einen nassen und stinkenden Lappen auf Mund und Nase. Daraufhin sank Linda zusammen und um sie herum wurde es Nacht. Die schwarze Gestallt schmiss sich die wehrlose Frau über die Schultern und brachte sie zum Auto, wo die Gestalt sie fesselte und ihr den Mund mit einem großen Pflaster zuklebte. Von der langen Autofahrt bekam Linda nichts mit. Als sie wieder wach wurde, hatte sie keine Ahnung, wo sie war. Um sie herum war es dunkel und kalt. Sie lag gefesselt auf einem harten Untergrund und ihr Mund war zugeklebt. Sie versuchte zu schreien und sich zu befreien, sie wollte schreien, ihr war schlecht und schwindlig. Tränen schossen ihr in die Augen und so schlief sie wieder ein. Als sie wach wurde, war der Raum grell erleuchtet und ein Mann mit Maske und ganz in schwarz stand vor ihr. Mit verstellter Stimme sagte er: „Ich hatte euch gewarnt, aber ihr wolltet ja nicht hören!" Der Mann hatte eine große Gartenschere in der Hand und kniete sich neben sein wehrloses Opfer. Er sagte zu Linda: „Ich werde dir jetzt einen Finger entfernen und diesen an Pia schicken, vielleicht nimmt sie mich dann ernst. Welchen soll ich denn nehmen?" Er entschied sich dazu den rechten Daumen zu amputieren. Er nahm die Gartenschere, klemmte den Daumen darin ein, klappt noch einmal die Schere auf und klappt sie in Sekundenschnelle zu. Linda wird schwarz vor Augen, als sie den Schmerz spürt und wird wieder bewusstlos. Der Mann machte ihr einen Druckverband und hob dann den Finger auf und legte ihn in eine Metallbox. Diese Box legte er in ein kleines Päckchen und wieder einen Brief dazu in dem stand: Ich habe Linda und sie einen Finger weniger, wer wird wohl das nächste Opfer? In 24 Stunden bringe ich Linda um, wenn du bis dahin nicht die Erbschaft verweigert hast. Der Mann ging und lies die verletzte und bewusstlose Linda zurück.

Countdown
Als Pia am Morgen erwachte, ging sie in die Küche und fand den Zettel von Linda, bei dem sie sich erst mal nichts weiter dachte. Als Linda jedoch nach zwei Stunden noch nicht wieder da war, rief sie Ariane an und berichtete ihr von dem neuen Brief und dem Zettel von Linda. Ariane schlug vor, dass Pia sofort in die Kanzlei kommen solle und sie da alles weiter besprechen. In der Kanzlei erzählte ihr Pia alles und Ariane rief sofort Michelle an, die ihr von den Dokumenten erzählte und ihr mitteilte, dass Sabine am Abend mit Theodor beim Elternabend in den Schulen der Kinder wäre und auch Sabines Vater mitgehen würde. Die beiden Kleinen sollten bei Zeiten ins Bett gehen und Jonas und sie selber wollten dann erneut in den Keller gehen. Ariane gab dieses an Pia weiter und beide beschlossen die neuen Informationen an die Polizei weiterzuleiten und ebenso eine Vermisstenanzeige. Ariane rief Justin zu sich und wies diesen an, ab sofort bei Pia und deren Tochter Evelyne zu bleiben, Tag und Nacht um sie zu beschützen. Später am Tag kam die Polizei bei Pia vorbei und nahm den letzten Drohbrief an sich, welcher sofort in das Labor gebracht wurde. Der Rest des Tages verlief Ereignislos, außer das die Sorge um Linda stieg und am Abend im Fernsehen und im Radio die Vermisstenmeldung rauf und runter lief. Am nächsten Morgen klingelte die Post und brachte das kleine Päckchen von dem Mann, der Linda entführt hatte. Schon in dem Moment in dem Pia das Päckchen sah, schnürte sich ihre Kehle zu und ihr Magen begann sich zu drehen. Justin nahm Pia sofort das Päckchen aus der Hand und rief die Polizei an. Als diese eintraf, musste Pia den Raum verlassen. Als sie draußen war, wurde er geöffnet. Der Brief wurde entnommen und auch die kleine Metallbox. Als erstes öffneten die Polizisten die Box. Als sie den Finger sahen, blieben sie äußerlich ganz ruhig und einer ging ins Bad, um nach einer Haarbürste oder einer Zahnbürste der Vermissten zu suchen. Pia bemerkte den Polizisten dabei und gab ihm Lindas Zahnbürste. Als der Polizist wieder im Wohnzimmer war, lasen sie den Brief und verabschiedeten sich. Als sie weg waren, rief Justin sofort seine Chefin Ariane an und berichtete ihr die neusten Ereignisse. Ariane rief darauf hin erneut Michelle an und bat sie, sich zu beeilen, da sie nicht mehr viel Zeit hatten, als Zeitpunkt, legte Ariane Mitternacht fest, denn bis dahin, sollte alles geregelt sein.

Noch 16 Stunden
Michelle hatte den Hörer gerade aufgelegt, als Sabine in die Küche kam und ihr verkündete, dass sie mit ihrem Mann, ihrem Vater und den zwei kleinen Kindern einen Ausflug machen wolle und sie dafür etwas Proviant bräuchten. Ariane freut sich über das Glück und begann sofort mit den Vorbereitungen. Eine halbe Stunde später, stieg Sabine mit Anhang in das Auto und sie fuhren los. Jonas und Michelle warteten noch zehn Minuten und schrieben dann eine Nachricht, dass sie etwas spazieren wären um frische Luft zu schnappen. Jonas und Michelle rannten regelrecht in den Keller zu Bibliothek, da sie nicht sicher waren, wie viel Zeit ihnen blieb. Sie gingen erneut in das Unterirdische Büro und durchsuchten die Akten, unter denen aber nicht viel Neues war, außer einem seltsamen Grundriss. Michelle wusste nichts damit abzufangen, aber Jonas war sofort klar, dass es sich um den Grundriss von ihrem Haus und dem seines Opas handelte. In dem Moment verstand Michelle, dass der Tunnel quasi ein Verbindunggang zwischen beiden Häusern war. Das wollten die Beiden natürlich sofort genauer wissen, also verließen sie das Büro um weiter zu gehen. Sie liefen den Gang weiter entlang und nach hundert Metern, kamen sie an zwei Türen. Die eine war die Verbindung zum Haus des Großvaters und die andere konnten beide nicht zuordnen. Jonas und Michelle waren sich einig, dass sie erst mal in das Haus des Großvaters wollten. Sie versuchten die Tür zu öffnen, doch auch diese war verschlossen, genauso wie die der Schublade am großen Schrank im Wohnzimmer. Michelle war sehr enttäuscht und wäre Jonas nicht dabei gewesen, wären ihr sicher die Tränen gekommen, doch Jonas hatte eine Überraschung parat. Auf einmal zog er eine Kette hervor und sagte: „Schau mal, die habe ich Mama gestern Abend geklaut, während sie geduscht hat", er grinste und Michelle verstand sofort. Jonas und Michelle rannten zurück zum Haus von Sabine und Theodor und direkt ins das Wohnzimmer zu dem Schrank. Vor Aufregung zitternd gab Jonas den Schlüssel an Michelle weiter, beide sahen sich an und nickten sich zu. Michelle steckte den Schlüssel in das Schlüsselloch und drehte diesen herum. Es klickte, dass Schloss sprang auf und das Fach ließ sich öffnen. In dem Fach lagen einige Briefe, Umschläge, Zeitschriften und ein weiterer Schlüssel, der von der Größe her sehr gut zu dem Schloss im Keller passen könnte. Michelle wollte das Fach schon wieder schließen und in den Gang zurück, doch Jonas hielt sie zurück und sagt: „Schau dir das mal an" und wies auf eine der Zeitschriften. Auf der Zeitschrift stand „Neue Leiden" , doch weder Jonas, noch Michelle konnten sich darunter was vorstellen, als schlug Michelle die Zeitung auf und begann darin zu blättern und je mehr sie sah, umso mehr weiteten sich ihre Augen. Als Jonas sie fragte was das sei, erklärte ihm Michelle, dass es sich scheinbar um die Zeitung einer Sekte handelte, die scheinbar darauf aus war, möglichst viel Macht und Geld zu bekommen. Bei den Anzeigen der Sekte stellte sie fest, dass anscheinend auch Ärzte, Richter und Anwälte daran beleidigt waren. Sie schloss schnell das Fach wieder ab und wählte die Nummer von Ariane um ihr von der Sekte „Die Kinder der Hölle" zu berichten. Ariane versprach, sie sofort zu erkundigen. Michelle und Jonas waren schnell wieder durch den Tunnel zu der Tür und siehe da, der Schlüssel passte. Sie öffneten die Tür und standen im Keller von Kunibert. Jonas und Michelle schlichen sich schnell in Kuniberts Büro. Als die Beiden jenes betraten, staunten sie nicht schlecht. Das Büro war dunkel, mit dunklen Möbeln und einer mit dunklem Holz verkleideten Wand. In der rechten Ecke stand eine alte Standuhr. In diesem Büro fanden sie auch die Zeitschriften, die sie bereits drüben gefunden hatten. Jason ging zu der Uhr und sah, dass sie mit Staub überseht war, nur an einer Stelle nicht, dort wo man den Uhrgasten öffnen konnte. Er versuchte den Uhrkasten zu öffnen, doch es gelang ihm nicht, also bat er Michelle um Hilfe und zusammen schafften sie es und Jonas sah hinein, doch er konnte nichts sehen, da das Pendel im Weg war. Als Michelle es zur Seite schieben wollte, bemerkte sie, dass etwas an dem Pendel befestigt war. Michelle befühlte es und stellte überrascht fest, dass es erneut ein Schlüssel war und sowohl Michelle, als auch Jonas dachten sofort das Gleiche. Michelle informierte Ariane erneut und wurde noch einmal darauf hingewiesen, dass nur noch 8 Stunden Zeit war, also nur die Hälfte. Michelle und Jason beeilten sich nun, wieder in den Tunnel zu kommen.

Erwischt
Als sie vor der Tür standen, hören sie etwas scharren und stöhnen. Jonas und Michelle fuhren zusammen. Sie öffneten die Tür und schalteten das Licht ein und erblickten Linda. Michelle rannte sofort zu ihr, löste die Fesseln und Knebel. Als sie sich umdrehen wollte, hörte sie ein klicken und drehte sich um. Was sie sah, lies ihr das Blut in den Adern gefrieren. Hinter ihr stand Kunibert, seinen Enkel im Schwitzkasten, mit einer Pistole in der Hand, die er auf Jonas Schläfe gerichtet hatte. Kunibert grinste gemein und befahl ihr: „Handy her und in die Ecke da drüben." Michelle gehorchte. Kunibert löschte das Licht, ging mit seinem Enkel hinaus und schloss die Tür hinter sich ab. Kunibert zog Jonas in das Haus seiner Eltern und berichtete Sabine, was er geschehen war. Sabine schäumte vor Wut und schnappte sich Jonas, brachte diesen in sein Kinderzimmer und schloss ihn ein. Danach ging sie wieder zu ihrem Vater um mit ihm zu besprechen, wie es weitergehen sollte. Ihren Mann hatte sie bereits zur Sicherheit mit Gartenarbeit beschäftigt. Jonas versuchte natürlich aus seinem Zimmer zu kommen, doch er hatte keine Chance. Michelle hatte in der Zwischenzeit das Licht in ihrem Verlies wieder eingeschaltet und überlegte, wie sie aus der Situation rauskommen könnte, als ihr Blick auf die Mauer fiel, in der ein paar Steine lose zu sein schienen. Sie sah sich die Steine genauer an und drückte dagegen. Tatsächlich bewegten sie sich etwas, doch das würde zu lange dauern, also rammte sie ihren Ellenbogen dagegen, was schon viel besser funktionierte. Nach dem vierten Anlauf, hatte sie die ersten drei Steine draußen und spürte einen Luftzug. Nach ein paar Minuten hatte sie sich auf diese Weise freigebuddelt und sie konnte raus. Allerdings hatte sie da noch ein Problem, sie konnte schließlich Linda nicht einfach so zurück lassen, diese war schließlich verletzt. Michelle war natürlich klar, dass sie Linda unmöglich tragen konnte, da dass viel zu schwer geworden wäre auf Dauer, doch als sie sich noch einmal umsah, hatte sie die rettende Idee. Sie entdeckte ein altes Fahrrad unter einer Plane. Als sie die Plane jedoch wegzog, musste sie einen Schrei unterdrücken, denn da lag nicht nur das Fahrrad, sondern auch die Leiche von Tim und daneben noch ein Skelett. Sie schnappte sich schnell das Fahrrad und warf die Plane wieder über die zwei Leichen. Sie fand noch ein Seil und half schnell Linda auf die Beine. Linda kroch schnell auf den Gepäckträger von dem Fahrrad und Michelle setzte sich auf den Sattel. Als die Beiden richtig saßen, schnallte Michelle das Seil um Linda und Knotete es bei sich selbst vorne fest zusammen, so dass Linda halbwegs gesichert war. Michelle hörte auf einmal Schritte im Tunnel und trat in die Pedale, so schnell sie konnte. Über die kurze Einfahrt ging es hinaus auf die Straße. Da ertönte ein Knall und Michelle wusste, dass es sich um einen Schuss gehandelt haben musste. Dem Schuss folgte ein spitzer Schrei, der zu Sabine gehörte. Kunibert hatte auf Linda und Michelle geschossen, hatte aber ausversehen seinen Schwiegersohn Theodor tödlich in den Kopf getroffen. Kunibert raste laut fluchend zu seinem Auto, sprang hinein und folgte dem Fahrrad. Michelle bemerkte schnell, dass sie verfolgt wurden und überlegte fieberhaft, was sie nun tun könnte. Schließlich hatte sie eine riskante Idee. Sie löste das Seil, mit dem sie Linda sicherte und hielt das Fahrrad an. Sie nahm Linda huckeback und rannte los, direkt in den Wald. Kunibert hatte das natürlich gesehen, aber er fand nicht gleich die richtige Stelle, was Michelle und Linda einen kleinen Vorsprung verschaffte. Kunibert war allerdings leider sehr intelligent und folgte einfach den Fußspuren auf dem Waldboden. Da Kunibert die ganze Zeit am brüllen war, merkte Michelle sofort, dass er unaufhaltsam nähr kam und sie wusste, dass sie mit Linda auf dem Rücken viel zu langsam war, doch auch da hatte sie noch einmal eine Idee. Schnell knotete sie das Seil erneut um Lindas Hüften, warf es über den Ast eines Baumes, was ihr zum Glück nach wenigen Versuchen gelang und sagt ihr, dass sie sich oben hinsetzen und festbinden sollte, sie würde schnell Hilfe holen. Linda nickte nur matt und schon begann Michelle sie nach oben zu ziehen. Michelle wartete noch, bis Linda sich festgebunden hatte und rannte dann los, da Kunibert ihr bereits dicht auf den Fersen war. Michelle rannte, so schnell sie konnte und schaffte es zum Glück raus aus dem Wald und weiter zu einer belebteren Straße. Auf der Straße waren noch viele Menschen unterwegs und so fragte sie sich schnell zur Polizei durch. Als sie dort ankam, erzählte sie so schnell und so kurz wie möglich, was geschehen war und telefonierte schnell mit ihrem Bruder Justin und seiner Chefin Ariane. Danach ging es als erstes mit der Polizei und dem Notarzt zurück in den Wald, um Linda zu befreien und medizinisch zu versorgen. Kunibert hatte natürlich auf seiner Jagd mitbekommen, dass die Polizei ihm bereits auf der Spur war und war deswegen schnell zurück nach Hause gelaufen. Als Linda sicher im Krankenwagen lag, fuhr die Polizei mit Michelle weiter zu den Häusern von Sabine und Kunibert. Während der Fahrt, erzählte Michelle von dem Tunnel und dem Loch in der Wand. Als Michelle mit der Polizei eintraf, war auch das Sondereinsatzkomando schon zur Stelle. Die Polizisten berichteten ihren Kollegen, wie das Haus aufgebaut war und auch, wie es verbunden war. Michelle fügte noch das Loch in der Wand vom Keller hinzu. Da noch die drei Kinder im Haus waren, beschlossen sie, vorsichtig vorzugehen und nicht einfach die Anwesen zu stürmen. Die Leute des Sondereinsatzkomandos teilten sich auf. Die erste Gruppe, ging in das Haus, von Sabine, die zweite Gruppe ging in den Tunnel, die dritte in das Haus von Kunibert und die letzte Gruppe bezog im Garten und an dem Loch in der Kellerwand Stellung. Kunibert und Sabine hatten sich in der Zwischenzeit in Kuniberts Haus verschanzt und so, konnten die Kinder ganz leicht und ohne Probleme aus dem Haus geholt werden. Als die drei sicher von dem Notarztwagen weggebracht waren, ging das Sondereinsatzkomando wesentlich härter vor. Sie stürmten ein Zimmer nach dem anderen, blockierten Türen und Treppen. Nach kurzer Zeit hatten sie das Zimmer gefunden, in dem sich Vater und Tochter versteckt hielten. Leider war es jedoch nicht so einfach hinein zu gelangen, da es eine Sicherheitstür war, doch das Sondereinsatzkomando organisierte sich schnell ein paar Experten und diese öffnete schnell und sicher die Tür. Als das Sondereinsatzkomando das Zimmer Betrat, war erst mal nichts zu sehen. Leise schlich die ganze Mannschaft durch den Raum und wurde auch bald fündig. Sabine hatte sich hinter einem Schrank versteckt und wurde festgenommen. Der Einsatzleiter fragte sie, wo ihr sei und stellte auch sonst viele Fragen, doch bevor Sabine auch nur über eine Antwort nachdenken konnte. Gab es einen neuen Schuss und Sabine brach zusammen. Ihr Vater hatte sie in den Rücken geschossen, um sie an einer Aussage zu hindern. Die Polizei stürmte in die Richtung, aus der, der Schuss gekommen war. Kunibert steckte sich, als er sieh sah, die Pistole in den Mund und drückte ab. Er war auf der Stelle tot. Die Rettungssanitäter brachten Sabine schnell in den Rettungswagen und damit in das nächste Krankenhaus. Dort wurde sie Stundenlang operiert doch ihr Zustand war kritisch. Sabine war in ein Koma gefallen, aus dem sie erst 6 Monate später erwachte. In dem folgenden Gespräch mit dem Arzt erfuhr sie, dass der Schuss ihres Vaters, sie an der Wirbelsäule verletzt hatte und sie für immer gelähmt bleiben würde. Wenige Minuten später traf die Polizei ein und erzählte ihr, dass Pia und ihre Tochter Evelyne sich um die Kinder kümmerten. Die Polizei hatte inzwischen heraus gefunden, dass das Skelett, die Leiche des Geliebten von Kuniberts Frau war. Das Skelett, Kunibert, Theodor und Tim, hatten inzwischen ihre letzte Ruhe gefunden. Linda kam inzwischen gut mit dem Verlust ihres rechten Daumens klar und hatte eine Prothese, mit der sie sogar wieder als Chirurgin arbeiten Kann. Ebenso wie Pia, hatte sie mit Psychologischer Hilfe, das ganze Drama verdauen können. In der Zwischenzeit, hatten die beiden Frauen ihr Erbe angetreten. Fast genau ein Jahr nach dem Drama fand eine Gerichtsverhandlung statt, in dem Sabine wegen Beihilfe zum Mord, Menschenraub, Freiheitsberaubung, Räuberischer Erpressung und Köperverletzung zu einer Freiheitsstrafe von 11 Jahren verurteilt, welche sie nun zurzeit verbüßt. Sabines Kinder leben weiterhin bei Pia und vor allem Jonas hat regen Kontakt zu Michelle und besucht sie oft. Jonas will später Detektiv werden. Die Polizei hat durch weitere Ermittlungen noch einige der Sektenmitglieder festnehmen können, aber die Anführer sind nach wie vor frei und weben immer neue Mitglieder.

Ende


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen